Rebekka Degott 

 Illustration & Grafikdesign 


 

Morgenerst

Illustration
artLAB Ausstellung »Morgenerst«
Ausstellung • 2020/21


Das Technologie- und Gründerzentrum ermöglicht in Form des »artLAB« Kreativen und KünstlerInnen auf UnternehmerInnen und GründerInnen zu treffen. Hier wurde mir ermöglicht, in den Fluren und der Lounge eine Ausstellung meiner Illustrationen zu realisieren.



Gekürzte Laudatio von Dr.Roland Held:


»...Nicht von ungefähr habe ich das Medium Zeichnung zuerst genannt. Deren rudimentärste Mittel, Linie und Fläche, sozusagen als Kind beider auch das Muster, genügen Rebekka Degott zur Erschaffung eines ganzen Kosmos von gra-phisch markanten Einfällen, ausgeführt zunächst mit dem Fineliner-Stift, dann per Computer weiterbearbeitet. Und am Ende auf hochwertigem Papier ausgedruckt, wobei diverse Formate möglich sind, das Unikatwerk ebenso wie die Auflage. Jede Ausstellung kann da bloß auf eine kleine Auswahl hinauslaufen. ...

Rebekka Degott wiederum hat sich zum Motto ihres Beitrags die Wortverbindung „Morgenerst“ gewählt. Man assoziiert damit etwas, das sich heute noch im Zustand des Ausgebrütetwerdens befindet, Zukunft, Utopie. Vordergründig paßt das auf den Teil ihrer Bilder, der sich mit Raumfahrt befaßt. Exemplarisch die wie ein Wandteppich im Flur gehängte Vision eines Astronauten, der wie der Major Tom aus David Bowies berühmtem Song losgelöst im Weltall schwebt, ineins verschmolzen mit seiner Kapsel, während die Erde, schon ziemlich klein, zu seinen Füßen entschwindet wie ein morscher Kürbis. Nicht weniger erzählerisch als die Malerei sind die Zeichnungen der Künstlerin, die ihre Brötchen als ausgesprochen vielseitige Grafikdesignerin verdient. Vielseitig, wobei im Zentrum unzweifelhaft eben die Zeichnung steht. Nur am Rande sei vermerkt, daß es ihre Zeichnungen waren, mit denen Rebekka Degott sich in Lissabon mal eine Weile als Straßenkünstlerin durchschlug. Nun warne ich davor, alles, was sie heute mit Stift und digitalem Processing produziert, in der Sparte Science Fiction zu verbuchen: losgelöst nicht nur von der Erdanziehung, sondern auch von jedem Realitätsbezug. Täuschen wir uns auch nicht, wenn sie selbst verkündet: „In meinen Illustrationen bin ich oft im All unterwegs und betrachte mir die Erde von außerhalb.“ Es geht nämlich, bei aller munteren Erzählerischkeit, letztlich nicht um irgendwelche Weltraumabenteuer. Vielmehr geht es um jene andere, von der Alltagsoptik abweichende Sicht, welche die quasi astronautische Distanz uns gewährt. Unter Degotts Stift wird das Unmögliche möglich, wird das Vertraute fremd und das Fremde vertraut: gegen den Strich gebürstet erleben wir die Anatomie von Mensch und Tier und Pflanze, bis ein exotischer Wald Blätter treibt wie schlaffe Hände, bis eine Zunge mitten aus einem Bauch hervorbricht, bis Chimärenwesen auftreten, die durchaus auch mal Kreuzungen von Mensch und Maschine sein können. „Morgenerst“ - das klingt nachgerade nicht mehr nur wie eine Verheißung, sondern auch wie eine Drohung.
...

Doch der Betrachter, der jetzt meint, er könne sich zurückziehen auf die Rolle des müden Genießers und sich in diese Kunst hineinplumpsen lassen wie in ein superweiches Sofa, dem werden deren geistig-seelische Widerhaken im Nu wie eine kaputte Sprungfeder in den Arsch pieksen.«


© Dr.Roland Held




»Bolzenintakterklemmkiste BZS72«
40x30cm Marker auf Leinwand
Winkelanzeigenverlagerer HNU96
»Winkelanzeigenverlagerer HNU96«
30x40cm Marker auf Leinwand
»Abstandsschraubenschieber SKÖ23«
40x30cm Marker auf Leinwand



»Ab, in die Jogginghose«
60x160 cm Acryl und Marker auf Leinwand   


»Hab ich den Herd ausgestellt?«
60x160 cm Acryl und Marker auf Leinwand



»Den Kindern gehs gut«
60x160 cm Acryl und Marker auf Leinwand

Ausstellungsübersicht zum falten ;)